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Vanessa Höving

Projektion und Übertragung. Medialitätsverhandlungen bei Droste-Hülshoff. Freiburg: Rombach Druck- und Verlagshaus 2018 (= Rombach Wissenschaften / Reihe Litterae. 230). 268 S.

Beschreibung

Annette von Droste-Hülshoffs Texte verhandeln Sinneswahrnehmungen im Rahmen einer Axiomatik von Medialität, Psyche und Poetologie: Diese wiederum wird anhand von Projektions- und Übertragungsanordnungen in Szene gesetzt. Die Studie richtet einen medienhistorisch wie kulturwissenschaftlich akzentuierten Blick auf einschlägige Kontexte und Filiationen ausgewählter Texte des Droste'schen Œuvres, um deren poetologisches und medienreflexives Potenzial zu fassen.

Inhalt

I Einleitung – Medialität, Psyche, Poetologie (S. 9)

1 Projektion und Übertragung – Textkonstellationen und Schreibverfahren (S. 11)
2 Kanon, Biographie, Biedermeier – Autorbilder und verstellte Sicht (S. 15)
3 Wahrnehmung und Sinne um 1800 (S. 23)
4 Gliederung (S. 33)

II Imagination als Projektion: Durchwachte Nacht, Die Taxuswand, Die Schlacht im Loener Bruch. 1623 (S. 39)

1 Durchwachte Nacht, Die Taxuswand: Bewegte Bilder und Erinnerungen (S. 41)
2 Die Schlacht im Loener Bruch. 1623: Memoria als Nekromantie (S. 57)
2.1 Literarisierte Heimat und durchkreuzter Historismus (S. 59)
2.2 Genretradition und Mediendiskurse: Drostes Verfahrenstechnik (S. 64)
3 Literatur, Ästhetik, Medientechnik: Hoffmann und Schiller (S. 75)
4 The medium as message? Zauberlaterne und Gegenreformation (S. 90)
5 Exkurs: Polyvalenz der Projektionen in August Strindbergs Tschandala (S. 97)

III Projektionskabinett: Sichtverhältnisse in Ledwina (S. 109)

1 Am Anfang ist das Ende (S. 112)
2 Wahrnehmungskonfigurationen: Medientechnik und Sehleistungen (S. 115)
3 Weibliche Medien des 19. Jahrhunderts zwei Fallgeschichten (S. 120)
3.1 Stigmata und Ekstase: Anna Katharina Emmerick (S. 120)
3.2 Geistersehen und Magnetismus: Friederike Hauffe (S. 137)
4 Sehen (S. 154)
4.1 Spökenkiekerei und Zweites Gesicht, Todesphantasien (S. 155)
4.2 Erotik und Poesie (S. 163)
5 Gesehenwerden (S. 175)
5.1 Phantasma Schwindsucht: Dichterkrankheit versus Hygienebedenken (S. 176)
5.2 Almost dead, but not quite – Überleben im Fragment (S. 179)

IV Übertragungskrisen: Wahrnehmung und Ansteckung in Des Arztes Vermächtniß (S. 187)

1 Ansteckungsangst und Übertragungsparadigma (S. 189)
2 Übertragungsbewegungen: Drostes Arzt (S. 194)
2.1 Akustik, Bilderflut, Interpretationskrise (S. 194)
2.2 Tödliche Projektionen, virale Gerüchte: Die Schöne und der Arzt (S. 204)
2.3 Schrift(en) als Bedeutungsträger (S. 213)
3 Diegetische Kontaktphänomene, Lektüre als Kontamination (S. 218)
4 It’s all in the family – Familiengeschichten als Versehrungsnarrative (S. 228)
5 Krise und Textproduktion, Melancholie und Trauma (S. 233)
6 Ansteckung als kontrollierter Krankheitsvollzug (S. 238)

Literatur- und Abbildungsverzeichnis (S. 243)

ISBN 978-3-7930-9903-1