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Noth

Was redet ihr so viel von Angst und Noth,
In eurem tadellosen Treiben?
Ihr frommen Leute, schlagt die Sorge todt,
Sie will ja doch nicht bei euch bleiben!

Doch wo die Noth, um die das Mitleid weint,
Nur wie der Tropfen an des Trinkers Hand,
Indes die dunkle Fluth, die Keiner meint,
Verborgen steht bis an der Seele Rand -

Ihr frommen Leute wollt' die Sorge kennen,
Und habt doch nie die Schuld gesehn!
Doch sie, sie dürfen schon das Leben nennen
Und seine grauenvollen Höhn;

Hinauf schallt's wie Gesang und Loben,
Und um die Blumen spielt der Strahl,
Die Menschen wohnen still im Thal,
Die dunklen Geyer horsten droben.

 

Hier gelangen Sie zum Druck des Gedichts in der Ausgabe 1844.