Texte
Auf diesen Seiten finden Sie Online-Editionen von Prosa-Werken von Annette von Droste-Hülshoff. Die Texte gehen in der Regel auf den Erstdruck zurück. Die Kommentare orientieren sich an: Annette von Droste-Hülshoff. Historisch-kritische Ausgabe. Werke, Briefwechsel, [Addenda]. 14 Bde. in 28. Hrsg. von Winfried Woesler. Tübingen: Niemeyer 1978–2000.
Neben der Landschaftslyrik ist es insbesondere dieser Text, über den sich der heutige Weltruhm Drostes begründet. Die Judenbuche ist mehr als eine Milieustudie; sie ist gleichzeitig Kriminalgeschichte und Psychogramm, eine Geschichte, die durch ihre Mehrdeutigkeit letztlich die Wahrnehmung von Wirklichkeit grundsätzlich infrage stellt. Dieser polyphone, ja widersprüchliche Text manifestiert eine tiefgreifende Erschütterung des Vertrauens in die Fähigkeit der Wahrnehmung von Wirklichkeit und deren sprachlicher Darstellung.
Ähnlich wie die Judenbuche ging auch der 1845 unter dem Titel Westphälische Schilderungen aus einer westphälischen Feder in den ‚Historisch-politischen Blättern für das katholische Deutschland‘ veröffentlichte Text aus den Vorarbeiten zum geplanten Westfalenroman hervor. Wieder war es Schücking, der Droste zu einer Teilveröffentlichung gedrängt hatte.